<

Sie sind hier: Aktuelles » Presseartikel

Die hier veröffentlichten Berichte gehen über den Verkauf des Bahnhofs.  




Pulheim-Frechener Eisenbahnfreunde suchen ein neues Zuhause

Ein Treff für Eisenbahnfreude ist die Modellbahnausstellung mit Börse, die jedes Jahr im Köster-Saal stattfindet.
Foto: Kreidler
Von Maria Machnik

Die neue Besitzerin des Bahnhofsgebäudes in Pulheim hat den Pulheim-Frechener Eisenbahnfreunden gekündigt. Nun sucht der Verein ein neues Domizil.

Das ging schneller als gedacht: Die Pulheim-Frechener Eisenbahnfreunde suchen ein neues Vereinsheim.

Ute Riesner, die neue Inhaberin des Bahnhofsgebäudes, habe dem Verein geschrieben, dass sie den Mietvertrag auflösen müsse, sagte PFE-Vorsitzender Burkhard Gusinde auf Nachfrage. In dem Schreiben habe sie erwähnt, dass sie viel Geld und viel Zeit in die Sanierung des Gebäudes investieren müsse. Ein Auszugsdatum habe sie in dem Kündigungsschreiben nicht genannt. „Aber nach dem Mietvertrag, den wir noch mit der Bahn abgeschlossen haben, müssen wir spätestens Ende September 2016 ausziehen.“ Schon bei der Übernahme des Gebäudes hatte Ute Riesner angedeutet, dass der Verein über kurz oder lang ausziehen muss.

Räume auf zwei Etagen

Nun suchen die Eisenbahnfreunde, die sich 1999 gegründet haben, nach einem neuen Dach über dem Kopf. „Aktuell sind wir mit der katholischen Gemeinde Brauweiler im Gespräch.“ Im Pater-Kolbe-Haus an der Kaiser-Otto-Straße stünden Räume zur Verfügung, die einst als Bücherei und später dann als Bücherversand genutzt worden seien. „Diese Räume hätte ich gern, sie würden komplett ausreichen.“

Ein Umzug in das Pater-Kolbe-Haus würde zwar bedeuten, dass die Eisenbahnfreunde ihre große Anlage „vernichten“ müssten. „Sie lässt sich nicht teilen und wieder aufbauen.“ Aber der Verein habe auch noch eine Modulanlage, die nach Belieben zusammengestellt werden könne, zumindest in Teilen. Die neuen Räume im Pater-Kolbe-Haus hätten einen Vorteil für die Pulheim-Frechener Eisenbahnfreunde mit acht Mitgliedern: „Die Räume sind auf zwei Etagen. Dort könnten wir auch mal den großen Saal mieten, um sonntags einen Fahrtag zu veranstalten und die Anlage in Betrieb zu zeigen.“

Noch nicht geklärt ist das Finanzielle: Derzeit zahle der Verein für den Raum im Bahnhofsgebäude mehrere hundert Euro pro Monat zuzüglich Strom und Gas. Damit allerdings sei der Verein am Limit. „Das können wir nicht mehr bezahlen.“ Um die Miete aufzubringen, haben die Eisenbahnfreunde, die pro Jahr 250 Euro für ihre Mitgliedschaft zahlen, Jahr für Jahr eine Modellbahnausstellung und -börse veranstaltet (auch am Samstag, 10. Oktober, 11 bis 17 Uhr, im Köster-Saal, Steinstraße) und beim Pulheimer Stadtfest einen Getränkestand betrieben. Außerdem laden sie nach wie vor jeden zweiten und vierten Sonntag zu einem Fahrtag in ihr (Noch-)Vereinsheim am Pulheimer Bahnhof ein. „Der Eintritt ist frei, wir stellen aber eine Spendendose auf.“ Ob die Eisenbahnfreunde tatsächlich den Zuschlag für die Räume im Pater-Kolbe-Haus bekommen, ist noch offen: „Das muss der Kirchenvorstand endgültig beschließen.“ Aber sie seien zuversichtlich, dass es klappen werde. Ansonsten müssten sie über einen Plan B nachdenken, so Burkhard Gusinde.